EVVC kämpft gemeinsam mit Forum Veranstaltungswirtschaft für die Sicherung von Arbeitsplätzen

Veröffentlicht am 09.03.2021
article image Quelle: Forum Veranstaltungswirtschaft

Sozialversicherungsbeiträge müssen weiterhin gefördert werden

Bis zum 30. Juni 2021 übernimmt die Bundesagentur für Arbeit (BA) vollständig die Sozialversicherungsbeiträge, die Arbeitgeber:innen normalerweise für ihre Beschäftigten während der Kurzarbeit zahlen müssen. Bis zum Jahresende 2021 sollen die Beiträge danach nur noch zur Hälfte erstattet werden.

Erstattung der Sozialversicherungsbeiträge
Das Forum Veranstaltungswirtschaft hat in zahlreichen Gesprächen mit dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) über eine Sonderlösung für besonders betroffene Branchen verhandelt. „Unser Vorschlag ist es, dass die Bundesagentur für Arbeit zumindest bis Ende des Jahres 2021 für Arbeitgeber:innen der Veranstaltungswirtschaft die Sozialversicherungsbeiträge weiterhin in voller Höhe erstattet“, sagt Marcus Pohl, Vorsitzender der Interessengemeinschaft der selbständigen DienstleisterInnen der Veranstaltungswirtschaft (isdv). „Hingewiesen haben wir unter anderem auf die verheerenden Auswirkungen für die Unternehmen und ihre Angestellten sowie auf die Entwicklung des Fachkräftemangels in unserer Branche.“

Leider hat das BMAS inzwischen mitgeteilt, dass es bei dem Beschluss bleibe, dass ab 1. Juli 2021 nur noch die Hälfte der Sozialversicherungsbeiträge erstattet werde. Für Unternehmen der Veranstaltungswirtschaft würden jedoch im Falle einer Weiterbildungsmaßnahme die Sozialversicherungsbeiträge vollständig übernommen. Diese Möglichkeit bestand allerdings schon vor der Anfrage des Forums Veranstaltungswirtschaft. Darüber hinaus verwies das Ministerium auf die Hilfen der Überbrückungshilfe III.

Fehlendes Verständnis für die Veranstaltungswirtschaft
„Aus Sicht des Forums Veranstaltungswirtschaft ist diese Entscheidung verheerend, da sie in der durch die Krise so besonders betroffenen Veranstaltungsbranche zwangsläufig zahlreiche Kündigungen zur Folge haben wird“, sagt Jens Michow, Präsident des Bundesverbandes der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft (BDKV). „Bereits der Verweis auf die Überbrückungshilfe III zeigt, dass die unvergleichliche Notlage unseres Wirtschaftszweigs und der von ihm abhängigen Arbeitnehmer:innen immer noch nicht hinreichend deutlich zu sein scheint. Im Übrigen wird verkannt, dass die Überbrückungshilfe III nur bis zum Juni 2021 läuft.“

Sonderlösungen für Sicherung von Arbeitsplätzen
„Zwar wird in der öffentlichen Diskussion gerade intensiv über eine Öffnungsstrategie verhandelt“, sagt Linda Residovic, Geschäftsführerin des VPLT Der Verband für Medien- und Veranstaltungstechnik (VPLT). „Sie betrifft aktuell jedoch vor allem Branchen wie den Einzelhandel. Auch mit einem schrittweisen Wiederanlauf werden wir aufgrund der langen Vorlaufzeiten und den Kapazitätseinschränkungen vor allem bei größeren Veranstaltungen in 2021 in vielen Bereichen noch nicht wirtschaftlich arbeiten können. Die Belastung für die Veranstaltungswirtschaft wird weiterhin enorm hoch bleiben. Nach wie vor gilt daher unsere Forderung nach einem großen Sonderprogramm für die Veranstaltungswirtschaft.“

„Eine solche spezifische Sonderlösung ist darüber hinaus nun auch im Rahmen der Sozialversicherungsbeiträge möglich“, ergänzt Axel Ballreich, erster Vorsitzender der Live-Komm, der Verband der Musikspielstätten in Deutschland. „Ihre volle Erstattung, die für unsere Veranstaltungsbranche zumindest bis Ende des Jahres 2021 weiterläuft, wäre ein wichtiges Signal und eine sinnvolle finanzielle Unterstützung. Wir benötigen diese Maßnahmen dringend zum Überleben der Unternehmen und für das Sichern von Tausenden Arbeitsplätzen im sechstgrößten Wirtschaftszweig Deutschlands.“


Über das Forum Veranstaltungswirtschaft 

Das Forum Veranstaltungswirtschaft besteht aus den fünf maßgeblichen Verbänden des Wirtschaftsbereichs. Im Einzelnen sind dies der BDKV (Bundesverband der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft e.V.), der EVVC (Europäischer Verband der Veranstaltungs-Centren e.V.), der ISDV (Interessengemeinschaft der selbständigen Dienstleisterinnen und Dienstleister in der Veranstaltungswirtschaft), die LIVEKOMM (Verband der Musikspielstätten in Deutschland e.V.) und der VPLT (Verband für Medien- und Veranstaltungstechnik e.V). Das Forum umfasst damit die wesentlichen Sektoren der Veranstaltungswirtschaft, die durch ihre komplexen Wertschöpfungsstrukturen eng miteinander verzahnt sind. Das Forum versteht sich als Diskursraum, in dem zentrale Themen der Veranstaltungswirtschaft identifiziert und erörtert werden, um sie an die Politik und die Öffentlichkeit zu adressieren. Die Kooperation ist getragen von dem Verständnis, sich auch mit anderen Marktteilnehmern auszutauschen und damit situationsabhängig die Sicht aller Branchenakteure in ihrer Gesamtheit zu reflektieren. Das Forum hat keine feste Verbandsstruktur und strebt auch nicht die Position eines Dachverbands der Branche an. Vielmehr werden gemeinsame Themen gemeinschaftlich nach außen getragen, wobei jeder Verband dabei vorrangig die Interessen seiner Mitglieder vertritt und für diese spricht. 

forumveranstaltungswirtschaft.org

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