So klingt Zukunft: In der Avnet Arena Magdeburg wird aktuell ein neues akustisches Zeitalter eingeläutet. Die in die Jahre gekommene Beschallungsanlage des Stadions in der Landeshauptstadt wird nach fast zwei Jahrzehnten Betrieb komplett ersetzt. Rund 1,3 Millionen Euro investiert die Landeshauptstadt Magdeburg als Eigentümerin der Arena in das Projekt. Für Fans und Veranstalter ist die neue Anlage künftig kaum sichtbar, für Sicherheit, Betrieb und Erlebnis aber ein echter Quantensprung. Schließlich ist der Stadionsound ein zentraler Baustein für den Betrieb einer modernen, Bundesliga-tauglichen Veranstaltungsstätte. Klar verständliche Ansagen, gleichmäßige Klangverteilung und wartungssichere Systeme sind da keine Kür, sondern Pflicht.
Einst mit dem Magdeburger Stadion, heute Avnet Arena, gebaut und im Jahr 2006 eingeweiht, waren die Alterserscheinungen zuletzt immer deutlicher zu vernehmen: akustische Defizite auf den oberen Rängen, aber auch keine Gewährleistung für sicherheitsrelevante Durchsagen. Obendrein wurde der Support für die Magdeburger Anlage vom Hersteller mittlerweile eingestellt. Damit sind weder Ersatzteile noch Instandhaltungsleistungen mehr verfügbar. „Wir reden hier nicht nur über besseren Sound – wir reden über Betriebssicherheit, Normtreue und Qualität im Besuchererlebnis“, sagt Steffen Schüller, Geschäftsführer der Messe- und Veranstaltungsgesellschaft Magdeburg (MVGM), die die Arena betreibt: „Die neue Anlage ist ein klares Bekenntnis zu einer professionellen Infrastruktur für den Magdeburger Profi-Fußball.“
Die neue Anlage, geplant von PROAID Ingenieure aus Mönchengladbach, setzt auf moderne Line-Array-Systeme, die gezielt auf die Tribünen ausgerichtet sind. Weniger Einzelkomponenten, dafür punktgenaue Beschallung: Das Ziel ist eine gleichmäßige, normgerechte Abdeckung aller Sitz- und Stehbereiche – unabhängig vom Standort. Bereits im Vorfeld wurden akustische Simulationen durchgeführt, die finale Feinabstimmung erfolgt nach dem Einbau und den ersten Live-Tests.
Die Anlage erfüllt alle Anforderungen der DFL und des DFB an Bundesligastadien, insbesondere hinsichtlich der Sprachverständlichkeit und Notfalldurchsagen. Dass sie darüber hinaus wartungsfreundlich ist und vom Hersteller langfristig betreut wird, bringt zusätzliche Sicherheit für den laufenden Betrieb. „Wir wollten keine Übergangslösung. Wir wollten etwas, das den aktuellen Anforderungen gerecht wird – und auch in fünf oder zehn Jahren noch Bestand hat“, so Schüller.
Der Austausch der Anlage ist seit dem 19. Mai 2025 in vollem Gange. Die Fertigstellung ist für Mitte Juli geplant – pünktlich vor dem ersten Heimspiel der neuen Saison in der 2. Bundesliga. Außerdem ist die Avnet Arena ab der Spielzeit 2025/26 zugleich Heimspielstätte für das U23-Team des 1. FC Magdeburg, das nach dem Aufstieg nun erstmals in der Regionalliga Nordost antritt.
Dass die Finanzierung komplett durch die Landeshauptstadt erfolgt, ist für Schüller auch ein politisches Signal. „In Zeiten knapper Budgets ist diese Entscheidung ein Zeichen der Verlässlichkeit und ein Bekenntnis zum Profifußball in Magdeburg.“
Ein Techniker vor Ort formuliert es so: „Eine gute Beschallungsanlage ist eine, die man nicht bemerkt, weil alles klar ist.“